Maman Trans
A - Z Informations en Français- Format:
- Blog
- Standort(e):
- Frankreich, Meaux
- Seit:
- 2017
- Kontakt:
mamantrans.com
facebook.com/MamanTrans/
instagram.com/cestoutclaire/
contact@mamantrans.com- Ansprechpersonen / Akteur*innen:
- Claire Lemaire
- Sprache, in der hauptsächlich publiziert wird:
- Franzoesisch
- Geschichte:
An einem Tag nach einem Feiertag im Juli 2017 wurde der Blog Maman Trans ins Leben gerufen. Die Autorin und ›Maman Trans‹ Claire Lemaire ist Grafikerin und Webdesignerin und so war die Entscheidung für das Medium Internet sehr naheliegend. Der Comic-Blog zeigt auf witzige und liebevolle Weise das Familienleben einer homosexuellen Partnerschaft, in der die eine Partnerin trans ist. Somit versteht sich der Blog als eine Antwort auf die Abwesenheit von Material und Texten über Trans-Elternschaft in französischer Sprache. In zwei Jahren erlangte die Facebookseite etwas über 1.000 Abonent*innen. Auch das Feedback auf die Website ist sehr ermutigend und die Geschichten werden sogar von anderen Blogs geteilt. Die Themen, die in den Bildern und Strips dargestellt sind, werden häufig per Mail oder Chat zwischen der Autorin und den Leser*innen weiterdiskutiert.
»Es ist eine große Freude, den französischsprachigen Abonent*innen, die oft erst am Beginn ihrer Transition stehen, mit Hilfe der Geschichten und Bilder bei der Frage zu unterstützen, wie man Kindern Transidentität vermitteln kann.«- Inhaltlicher Schwerpunkt:
Durch die kleinen Ausschnitte aus dem Familienleben in Form von Comicstrips und Illustrationen sollen mit Humor und viel Gefühl die Tabus gebrochen werden, die auf willkürliche Weise mit Transidentität verbunden sind. Der Blog richtet sich sowohl an LSBTIQ+Menschen als auch an Eltern, die mit dieser Gemeinschaft solidarisch sind und möchten, dass ihre Kinder mit Offenheit aufwachsen, sowie natürlich auch an Kinder ab acht Jahren. Mit der Zeit sind weitere Themen hinzugekommen wie: Trans-Sein im Beruf und im gesellschaftlichen Leben, Fragen der Bildung und Aufklärung, das Recht von Homo-Paaren, Kinder zu haben sowie allgemeine Auseinandersetzungen mit Heteronormativität.
- Organisation und Entscheidungsfindung:
Die Inspiration für die Zeichnungen und Strips kommt direkt aus dem alltäglichen Leben. Die Familie diskutiert über die Themen der Geschichten und versucht, sich tiefgreifend und pädagogisch mit ihnen auseinanderzusetzen. Neben den Illustrationen und Geschichten auf dem Blog, die sich aus dem gemeinsamen Leben ergeben, arbeitet Claire Lemaire auch an weiteren trans*feministischen Projekten. Es gibt Entwürfe für Graphic Novels, in denen es um historische Personen und Gesellschaftskritik geht. Hier kommt es darauf an, genau zu sein und verschiedene Blickwinkel einzubeziehen. Das Manuskript »Lou, Chronique des sexismes ordinaires«, das in der Fondation EDF im Mai 2018 in Paris ausgestellt wurde, entstand beispielsweise aus einer Zusammenarbeit mit drei Soziolog*innen. Mithilfe des Blogs entstehen auch weitere Kooperationen, die sich mit den Themen Transidentität und Feminismus auseinandersetzen, wie die Teilnahme an Queeres Verlegen im November 2018 oder ein Comic-Band, der für die Ausstellung »Sortir de l‘hétérosexualité« im September 2019 in Paris gezeichnet wurde.
- Finanzierung und Unterstützung:
Maman Trans wird vollständig aus eigenen Mitteln finanziert. Es mangelt an Förderung für analoge Publikationen in Form von Büchern oder Heften sowie für Pressearbeit und Kommunikation.
- Bedingungen und politische Situation:
Es gibt in Frankreich einige Verlage, die inklusive Bücher publizieren, vor allem von bereits bekannten Autor*innen. Doch unabhängige Verlage, die ein queeres Programm publizieren, scheint es bisher nur einen zu geben: Hystériques & AssociéEs.
Zines oder andere Formate wie Blogs, Instagram und Youtube sind alternative Medien, die sich leichter umsetzen lassen. Auch wenn es sehr viele Initiativen zu den genannten Themenbereichen gibt, so gibt es im Pariser Raum bisher kein weiteres Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, Eltern und Kinder in Fragen der Transidentität zu begleiten. Es gibt Unterstützung für Trans*kinder in Belgien durch den Verein »Transkids Belgique« und in Paris durch »Paris-t«. Darüber hinaus gibt es aktivistische Autor*innen und einige Projekte, die auf Ehrenamt und Fundraising aus der Community beruhen: Laurier le Fox (Frankreich), Sophie Labelle (Kanada) u.a.
»Diese Medien bilden eine digitale Alternative für einen gesellschaftlichen Wandel. Ich denke, mit einem massiv zunehmenden individuellen und kollektiven Bewusstsein, das in Blogs, Podcasts, Büchern, Kunst… seinen Ausdruck findet, wird immer deutlicher, dass im Mainstream eine gesellschaftliche und kulturelle Inkohärenz herrscht.«- Logo: